Schulprofil
Durch das sogenannte Schulcurriculum erhalten die Schulen die Möglichkeit, neben dem verbindlichen Bildungsplan zusätzliche Schwerpunkte und so ein eigenes Profil zu bilden. Am Gymnasium Meßstetten haben wir uns dabei zunächst auf fünf thematische Schwerpunkte („Säulen“) geeinigt, auf die wir unser Schulcurriculum stellen wollen:
Stundentafeln und CurriculaKontingentstundentafel für die Klassen 5 bis 10,
gültig im Schuljahr 2024/2025 |
Soziale Kompetenz
Neben der reinen Wissensvermittlung lernen Kinder und Jugendliche soziale Kompetenz in den Bereichen "Akzeptanz" und "soziales Handeln" im Rahmen des Unterrichts, aber auch bei außerunterrichtlichen Anlässen. Erzieherische Einflüsse auf das Sozialverhalten von Schülern und Schülerinnen wirken über Erwachsene als Vorbilder, über das Festlegen von Spielregeln für schulisches Zusammenleben, die Förderung sozialen Verhaltens im Unterricht, das Anbieten besonderer Schulveranstaltungen sowie über die intensive Zusammenarbeit mit Eltern bei Elternabenden und in Elterngesprächen.
Zur Weiterentwicklung der sozialen Kompetenz werden am Gymnasium Meßstetten folgende Maßnahmen durchgeführt:
• Mentoren der Klassen 10 betreuen die neuen Schüler der Klassen 5 (Orientierung im Schulgebäude, Schulweg, Hausordnung, Verhalten in der großen Pause). Sie helfen ihren "Schützlingen" beim Start an der neuen Schule und während des ganzen neuen Schuljahres.
• In der Klassenlehrerstunde in Klasse 5 wird durch Interaktionsspiele und Gespräche mit den Schülern versucht eine Integration der Schüler aus den verschiedenen Grundschulen schnell zu erreichen. Unterstützt wird dies durch die Schulsozialarbeiterin. Demselben Ziel dienen auch Gespräche mit den Eltern, besonders am Elternsprechtag der Klassen 5 im November jeden Jahres.
• In den Klassen 5 und 6 finden regelmäßig Spielenachmittage (Brettspiele, sportliche Betätigung) und erlebnispädagogische Projekte statt.
• Der einwöchige Schullandheimaufenthalt der Klassen 7 mit kooperativen Spielen und erlebnispädagogischen Elementen soll vor allem den Klassenverband stärken. Die Schüler lernen sich selbst und die Verhaltensweisen der anderen zu akzeptieren.
• Konstruktive Lösungen sozialer Konflikte fördert unser Streitschlichterprogramm.
• Die Theater-AG lädt gelegentlich die Bewohner des örtlichen Altersheimes zu ihren Aufführungen ein; diese werden dann von den Schülern der Klassen 10 bewirtet und betreut.
• Bei turnusgemäß durchgeführten Landschaftspflegeaktionen nehmen die Klassen der Unter- und Mittelstufe stets geschlossen teil.
• An der Pflege des Schulhofes und der Pflanzen im Schulgebäude beteiligen sich Schülerinnen und Schüler nach einem festen Pflegeplan.
• Der Grundkurs Psychologie besucht die Lebenshilfe für Behinderte Zollernalb e.V. in Bisingen. Die Teilnehmer/innen des Grundkurses verbringen einen Nachmittag in einer therapeutischen Arbeitsgruppe der Behindertenwerkstätten.
• Bei der "Valentinsaktion" der SMV können unsere Schülerinnen und Schüler jedes Jahr Grüße in Form von Herzchen mit Lollys an ihre Mitschüler senden. Der Erlös dieser Aktion kommt der Sri Lanka Hilfe Zollernalb e.V. zugute. Durch diese Einnahmen konnten wir in den vergangenen Jahren bis zu drei Patenschaften für Tsunami-geschädigte Kinder übernehmen. Dem gleichen Zweck dienten der Verkauf von frischem Obst und Fruchtsäften in den großen Pausen und beim Meßstetter Stadtfest, den Schüler aus den Klassen 5 bis 12 organisierten.
Gesundheitserziehung
Eine viel zitierte Definition von Gesundheit ist diejenige der Verfassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom 22. Juli 1946. Sie lautet: „Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht die bloße Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen.“ (Wikipedia)
Weil Gesundheit etwas Ganzheitliches ist, fühlen sich alle Fachschaften verpflichtet, Maßnahmen und Inhalte zur Gesundheit in ihrem Schulalltag zu verankern:
• Seit dem Jahr 2000 unterstützen wir die private Initiative "Kindernothilfe Sansibar" der Kinderärztin Dr. Nicole Häffner aus Albstadt-Ebingen. Mit dem Erlös unserer Adventskaffees ermöglichen wir seither lebensnotwendige Herzoperationen an herzkranken Kindern auf der ostafrikanischen Insel.
• Wir setzen uns für eine gesunde Ernährung in der Mensa und beim Brötchenverkauf ein. Ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung bedeuten uns mehr als Umsatz. Daher werden im Schulzentrum keine süßen Getränke und Süßigkeiten angeboten. Durch einen Trinkbrunnen wird reichliche Flüssigkeitsaufnahme gefördert.
• In regelmäßigen Abständen werden Schulsanitäter mit Erste-Hilfe-Kursen ausgebildet. Diese kümmern sich auf Schulveranstaltungen um Erste-Hilfe-Ausrüstung und Hilfsbedürftige.
• Das Biologie-Schulcurriculum beinhaltet folgende Themen zur Gesundheitserziehung, die über die Bildungsstandards hinausgehen: Der Körper des Menschen (Kl. 5), Medizintechnik (NWT) und regelmäßige Gäste aus dem Gesundheitsbereich (Ärzte, Hebammen, Apotheker, Drogenschutzbeauftragte u.a.).
• Wir setzten uns im Biologie-Unterreicht ein für eine gesunde natürliche Umwelt. Durch regelmäßige Einätze am Schulteich, Teilnahme an Wettbewerben (Tag der Artenvielfalt), Förderung der Artenkenntnis und Energie-Rallyes wird ein wertschätzender Umgang mit der Natur vermittelt.
• Im Fach Deutsch in Kooperation mit Geographie wird von der Klasse 5 der ortsansässige Landwirt Huber besucht. Vor Ort findet durch einen Vertreter des Landwirtschaftsamts eine Ernährungsberatung statt.
• Im Fach Religion werden nach Bedarf Meditation, Entspannungsübungen und Phantasiereisen durchgeführt.
• Im Fach Musik werden regelmäßig Atemübungen und Übungen zur Körperwahrnehmung durchgeführt.
Lesekultur
Die Leseförderung war uns schon immer ein besonderes Anliegen. So wurde schon 1975 eine Schüler-Leihbücherei eingerichtet und beständig ausgebaut. Durch PISA und andere Studien rückt das Lesen als Schlüsselqualifikation immer mehr ins Zentrum des Interesses und die Förderung der Lesekompetenz ist deshalb eine Säule unserer Schule.
Folgende Maßnahmen sollen zur Stärkung der Lesefähigkeit dienen:
• Im Schulcurriculum Deutsch ist festgelegt, dass jede Klasse mindestens vier Bücher pro Schuljahr lesen soll. Die Schüler der Klassen 5 werden in die Nutzung der Schulbibliothek eingeführt. Außerdem soll ein Besuch in der Stadtbücherei stattfinden.
• In Klasse 6 ist das Vorlesen ein zentraler Unterrichtsgegenstand. In Klassen- und Schulwettbewerben stellen die Schüler Bücher vor und lesen daraus. Der Schulsieger nimmt an den weiteren Stufen des Vorlesewettbewerbs des Börsenvereins teil. (In den Jahren 2001 bis 2007 stellte unsere Schule sechs von sieben Kreissiegern!)
• Die Klasse mit dem Buch ist ein Programm zur Leseförderung auf der Unterstufe. Jeder Schüler hat ein Buch, das er ausgeliehen oder von zu Hause mitgebracht hat, in seinem Fach. Bei Ausfall eines Lehrers oder anderen Gelegenheiten heißt es „Schmökerstunde“.
• Bei der Selbstevaluation 2007/08 entwickelt eine Lehrergruppe einen Textverstehenstest für verschiedene Klassenstufen, der auch in den folgenden Jahren als Diagnose-Instrument eingesetzt wird.
Projekte und Veranstaltungen
Als eine der Stärken unserer Schule wird der Bereich der Veranstaltungen betrachtet. Die vergleichsweise kleine Schülerzahl und die großzügig bemessene Aula ermöglichen es, dass sich die ganze Schulgemeinschaft mehrmals im Jahr zu gemeinsamen Veranstaltungen trifft.
Das beginnt mit der "Assembly" am ersten Schultag, bei der die neuen Lehrer und die neuen Fünftklässler vorgestellt werden. Mit einer stimmungsvollen Feier werden die Schüler in die Weihnachtsferien entlassen und Ende Januar treffen sich wieder alle zur Feier zum Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus.
Turbulent geht es am "Schmotzigen" Donnerstag zu, wenn in der Aula Fasnet gefeiert wird. Schließlich erhalten bei der Schuljahresabschlussfeier die guten Schüler ihre Preise und Belobigungen vor der versammelten Schulgemeinschaft.
Auch das wichtigste Ereignis der Schule, der Adventskaffee, zu dem Eltern und Freunde der Schule am 1. Adventssonntag eingeladen sind, findet in der Aula statt, wo nach schauspielerischen und musikalischen Vorführungen Kontakte zu Eltern oder ehemaligen Schülern gepflegt werden.
Alle diese Veranstaltungen tragen zum Zusammengehörigkeitsgefühl der Schulgemeinschaft bei. Schüler übernehmen bei der Organisation oder der Durchführung dieser Veranstaltungen Verantwortung. Sie präsentieren sich bei Vorführungen und Ältere können Vorbildfunktion für die Jüngeren übernehmen. Neben diesen Veranstaltungen der gesamten Schule gibt es eine ganze Zahl weiterer Anlässe, die einzelne Klassen oder Gruppen betreffen:
• Theatervorstellungen (eigene Theater-AG oder professionelle englischsprachige Theatergruppen)
• Einschulungsfeier für die neuen Fünftklässler und ihre Eltern
• Deutsch-französischer Abend im Rahmen des Schüleraustauschs
• Elternfeste einzelner Klassen (z.B. nach Schullandheim)
• Teilnahme an den verschiedensten Projekten und Wettbewerben (z.B. Känguru, nawipat, Tag der Artenvielfalt, Informatik-Biber, Lesewettbewerb, Jugend trainiert für Olympia, Banken-Planspiel, Bundeswettbewerb Fremdsprachen (Französisch), Geowissen, Projekt Naturerlebnisraum im NSG Schafberg-Lochenstein, Mobiles Lernen, Bio-Lab, Schach, ...)
• Ausbildung von Schülermentoren in den Bereichen "Sport" und "Natur- und Umweltschutz" und Einbindung der Mentoren in die Aktivitäten der Schule als Leiter von AGs oder Umweltprojekten
Diese Stärke der Schule soll weiterhin gepflegt werden. In der Stundentafel sind dafür die Singstunde in der Klasse 5 und die Theater-Stunde in Klasse 8 bereitgestellt, in denen sich die Schüler auf Auftritte bei Veranstaltungen vorbereiten können.
Nachhaltiges Lernen
Die zentralen Klassenarbeiten und die Abiturprüfung waren über viele Jahre die einzigen Prüfungen, bei der Unterrichtsstoff aus einer längeren Lernphase abgefragt wurde. Mit der Einführung der Diagnose- und Vergleichsarbeiten in den Klassenstufen 6, 8 und 10 wird diese Prüfungsform auf die gesamten Schulzeit erweitert, wobei diese in erster Linie die Funktion erfüllen sollen, die Erwartungen der Bildungsstandards zu überprüfen und die Ergebnisse innerhalb der Schule, des Regierungspräsidiums oder des Landes zu vergleichen.
Obwohl die überprüften Inhalte weit über den Stoff einer Klassenarbeit hinausgehen, konzentrieren sich die Vorbereitungen vieler Schüler oft auf die Tage unmittelbar vor der anstehenden Prüfung. "Unterboten " wird dieses kurzfristige Lernen oftmals noch von der Vorbereitung auf Abhörungen, Vokabeltests oder die "normalen" Klassenarbeiten. Damit verbunden ist dann häufig die Frage der Schüler, mit welchen Seiten des Buches der zu lernende Unterrichtsstoff eingegrenzt werden kann, oder die Bitte an die unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer des Vormittags, keine Hausaufgaben zu geben, weil am nächsten Tag eine Klassenarbeit geschrieben werde.
Wir maßen uns nicht an, diese weit verbreitete "Lernkultur" von einem auf das andere Jahr zu reformieren, wir wollen diesem "kurzfristigen Pauken" aber mit verschiedenen konkreten Maßnahmen zumindest in kleinen Schritten entgegen wirken:
• Einführung der Lernbox mit Lernkärtchen in Klasse 5 in möglichst vielen Fächern
• Erarbeiten von Materialien zum selbstständigen Nacharbeiten mathematischer Themen. Diese sollen vor allem in Vertretungsstunden eingesetzt werden.
• Klassenarbeiten enthalten Aufgaben zum Basiswissen des Faches
• Diagnose der Sprachkenntnisse und gezielte Maßnahmen zur Aufarbeitung von Defiziten
• Klassenarbeiten im Stil einer DVA auch in anderen Klassenstufen
Durch das Zusammenwirken dieser fünf Bereiche erhoffen wir uns einen Beitrag zur ganzheitlichen Erziehung der Schüler.