Das Gedenken am 27. Januar ist seit vielen Jahren eine wertvolle Tradition am Gymnasium Meßstetten. Anlässlich des Jahrestages der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch die rote Armee haben die Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums Meßstetten am Montagmorgen, den 27.1.2025, all derer gedacht, die in der terroristischen Herrschaft des Nationalsozialismus in Konzentrations- und Vernichtungslagern gequält und ermordet worden waren.
Die Jahrgangsstufe 12 hatte sich zuvor im Geschichtsunterricht sowohl mit den Verbrechen im dritten Reich wie auch mit der Erinnerungskultur an diesen Teil der deutschen Geschichte beschäftigt und sich selbständig ein Gedenkkonzept überlegt. So entschied man sich für zwei getrennte Informationsteile, einmal für die Klassen 5-7 in den einzelnen Klassenzimmern und einmal für die Klassen 9-11 im Universalraum. Durch dieses Format konnten alle Kinder und Jugendliche sensibel und altersgerecht angesprochen werden.
Die Jüngeren durften zunächst im Stuhlkreis im Klassenverbund durch die Wahl von ausgelegten Bildern erste Eindrücke sammeln und wurden so langsam an die Thematik herangeführt. Eine kurze Präsentation klärte sie anschließend anhand von sachlichen Informationen, Zahlen und Fakten über die geschehenen Verbrechen auf. Anschließend konnten sie ihre Gedanken auf einen vorbereiteten Zettel niederschreiben: Was geht mir heute bei dem Gezeigten durch den Kopf? Wie kann ich in meinem Alltag mithelfen, dass solche Taten sich nicht wiederholen? Die Ergebnisse wurden zusammen mit denen der älteren Klassen in der Aula an einer vorbereiteten Pinnwand gesammelt.
Zum Ende traf die gesamte Schulgemeinschaft noch zusammen, um der beeindruckenden Zeitzeugin Margot Friedländer in einem Videointerview zuzuhören. Moritz Neher und Katharina Jenter hielten eine kurze Rede, in der beide betonten, wie wichtig die Erinnerung gerade für unsere heutige, sich radikalisierende Zeit ist, sie sei ein „aktiver Prozess des Bewusstmachens“. „Schweigen bedeutet Zustimmung“ hieß es, unsere Aufgabe sei es dagegen „aufzustehen und die Welt der Vielfalt“ zu fördern. Abschließen baten sie alle gemeinsam kurz innezuhalten und eine Minute zu schweigen, bevor im Hof die Flagge auf Halbmast gehisst wurde.
...