Deutsch-französischer Schüleraustausch mit dem Collège Julienne Farenc in Dombasle-sur-Meurthe
Erst nachdem die Achtklässler die VERA 8 in Mathematik absolviert hatten, brachen 21 Schülerinnen und Schüler am Vormittag des 22. März auf, um eine Woche in Dombasle-sur-Meurthe zur Schule zu gehen.
Alle Beteiligten hatten seit der Zuordnung der Austauschpartner im Dezember Kontakt zu ihren correspondants gehabt – und doch blieb die Spannung: Wer wird er/sie sein? Werden wir uns verstehen? Werde ich überhaupt im Französischen zurechtkommen? Werde ich mich in der Familie wohlfühlen? ...
Am Morgen nach der Ankunft und der ersten Nacht in den Familien waren die meisten kleinen Sorgen im Vorfeld ausgeräumt und der Schulalltag konnte losgehen: ein Schulalltag, der sich schon allein dadurch vom Meßstetter Unterrichtstag unterscheidet, dass die erste Stunde um 8:00 Uhr beginnt. Und da sind noch: jeden Tag Nachmittagsunterricht, surveillants (Studenten, die für die Aufsicht zuständig sind), salle de permanence (Aufenthaltsraum mit Aufsicht anstelle von Vertretungsstunden), 55 Minuten lange Unterrichtsstunden, mitunter eine andere Art zu unterrichten usw. usw.
Das Rahmenthema unseres diesjährigen Schüleraustauschs – la solidarité – kam besonders bei der Atelierarbeit zum Tragen. Mme Gille, die Deutschlehrerin im Collège Julienne Farenc, hatte mit M. Milenkovich einen Vertreter der Restos du cœur in die Schule eingeladen, der allen Schülerinnen und Schülern die Grundidee und die Arbeit dieser Wohltätigkeitsorganisation erklärte: Bedürftige Menschen können in den Niederlassungen zweimal in der Woche umsonst ein volles Mittagessen einnehmen. Die Restos du cœur finanzieren sich überwiegend aus Spenden und werden von der Arbeit ehrenamtlicher Helfer getragen. Frau Knopp-Merz studierte mit der gesamten Schülergruppe Jean-Jacques Goldmans Ohrwurm „Aujourd’hui. on n’a plus le droit“ aus den 80er Jahren ein, der für die Restos du cœur wirbt und den alle französischen Jugendlichen kennen. In Kleingruppen erarbeiteten die Austauschpartner Werbespots und Szenen zum Thema, die ebenso wie das Ergebnis der Chorarbeit am deutsch-französischen Abschlussabend den Familien vorgestellt wurden.
Insgesamt vergingen die acht Tage in Lothringen wie im Flug, zumal am Wochenende in vielen Familien für ein abwechslungsreiches Programm gesorgt war. Am 29. März kehrte eine müde, aber in vieler Hinsicht glückliche Gruppe nach Meßstetten zurück, die um die dicke Erfahrung eines anders als zu Hause organisierten Lebens reicher geworden ist.